Dirk Diedrich

Sozialdemokrat

27. September 2015

Allgemein
Postkarten und Sozialismus

Wer schreibt, der bleibt. Sagt ein altes Sprichwort. In diesem Zusammenhang kann man sagen, „Wer schreibt, der bleibt im Herzen“. Da gibt es einen Menschen auf dieser Welt, der schreibt mir immer wieder liebe Postkarten. Ja, im Zeitalter von Whatsapp und E-Mail könnte man das viel schneller erledigen. Aber nein, diese Freude, wenn man nach Hause kommt und Post da ist, die ist durch nichts zu ersetzen.

Ist es euch auch schon aufgefallen, dass das Wort Sozialismus sehr negativ besetzt ist? Mir fällt es auf, wenn es um die SPD geht. Schließlich stehen herrliche Formulierungen im Godesberger Programm der SPD. Da streitet man noch für einen „Demokratischen Sozialismus“. Ich empfehle jedem Leser die letzte Seite des Programms. So, was will ich euch erzählen? Nun, neue Wortschöpfungen tauchen in der SPD auf. Aus Jungsozialistinnen und Jungsozialisten werden plötzlich Jungsozialdemokratinnen und Jungsozialdemokraten. Oder noch besser wenn es eine Akademie für „Soziale Demokratie“ gibt. Ich bin ein wenig enttäuscht. Briefe aus dem Willy-Brandt- Haus werden immer öfter mit Floskeln wie, „Mit freundlichen Grüßen“ unterschrieben, sodass man schon wirklich stutzig wird, wenn auf einmal die Grußformel „Mit solidarischen Grüßen“ auftaucht. Ja, man liest dann auf einmal den ellenlangen Brief durch und fragt sich: „Was will er?“ Ah, da will einer Solidarität. Sonst hätte er ja wahrscheinlich wieder mit dem anderen Gruß geschlossen. Am eigenartigsten ist es aber für mich, wenn mir Genossinnen und Genossen einen Brief mit der Grußformel „Mit besten Grüßen“ senden. Leute, was ist los? wo ist euer Wunsch nach dem „Demokratischen Sozialismus“?

Dafür dient mir meine Postkartenfreundschaft! Für mein eigenes Selbstbewusstsein. Ich bin mir dann immer SELBST bewusst, dass ich ein „Demokratischer Sozialist“ bin, wenn ich die Karte mit dem Wort „Genosse!“ beginne und ihn „Mit sozialistischem Gruß“ beende.

Ich schöpfe Kraft, gehe zum Postkasten, werfe die Karte ein und beginne mich auf die nächste Karte zu freuen.

Danke Genosse!

Ach, und es ist nicht „nur“ eine Postkarte. Es ist Medizin.

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